Frage: Frau R. (60 Jahre)

 

Eigentlich habe ich bis dato ein gutes Leben gehabt. Was ich mir vorgenommen habe, hat geklappt, meine Beziehungen sind stabil, ich war nie besonders fit aber gesundheitlich war es soweit ok.

Seit dem Herbst scheint nun aber in meinem Leben der Wurm drin zu sein. Ich schlittere von einer Krankheit in die nächste, überall um mich herum sind nur noch Probleme, die es ‚als Feuerwehr‘ zu lösen gilt, beruflich trete ich auf der Stelle. Ich hab immer gesagt, ich habe Energie für mehrere Leben. Augenblicklich jedoch fühle ich mich völlig ausgelaugt und kraftlos.

Im Kairos-Salon habe ich gelernt, dass wer in seinem Kairos lebt, eine gute Anbindung an seine Energien hat und die Dinge idealerweise dann ‚im flow‘ sind. Bei mir scheint sich da gerade ein dicker Staudamm zu bilden.

Was kann ich tun, um wieder in meinen Kairos zu kommen?

 

Antwort des Kairos-Trainer-Teams:

 

Sehr geehrte Frau R.,

‚Staudämme‘ sind nicht gut und sollten natürlich schnellstmöglich wieder abgebaut werden. Aber ohne ein genaueres Wissen über das, was da alles aus Ihnen und aus Ihrem Miteinander und Ihrer Arbeit auf sie eingeschlagen hat, fällt es schwer, konkret zu antworten. So kann ich Ihnen nur Wege vorschlagen, die sie gehen können, um Ihrem Kairos gerecht zu werden.

 

Augenblicklich befinden Sie sich im ersten Drittel ihrer Lebensphase 10. An dieser Stelle können ihre gesundheitlichen Probleme kairologisch aus verschiedenen Quellen hervor gehen . Dazu müssen wir ein wenig ausholen.

Aus dem Anfang des Lebens gehen drei Kraftströme hervor, die alle ihrer eigenen Logik folgen und natürlich in jedem von uns gleichzeitig wirken.

Versuchen Sie, die verschiedenen Aspekte ein wenig auseinander zu dividieren. Was betrifft ihr Vertrauen in Sie selbst? Was Ihre Resonanz zu denen, die ihnen nahe stehen? Was Ihren Erfolg in der Arbeit?

Zuerst zu Ihrer Selbstentfaltung: Diese L10 will von ihnen, dass sie lernen, sich selbst in einem größeren kulturellen Ganzen anzunehmen. Kann es sein, dass Sie vieles, was im Großen läuft, innerlich aufregt, wütend macht, am Sinn zweifeln lässt? Wenn ja, dann gehen Sie bitte einmal im Geiste durch, wie Sie sich um die 40, zwischen 19 und 20 erfahren haben und ob ihnen zum ersten Lebensjahr etwas Irritierendes zu Ohren kam. Vielleicht bildete sich in den besagten Zeiten etwas Verneinendes oder Bedrohliches aus. Dann will die jetzige Instabilität eine Aufforderung sein, endgültig jene Hindernisse wegzuräumen, die den Kairos und die gerade jetzt damit verbundene Lebensfreude hindert, sich zu entfalten.

Wenn gleichzeitig nahe Menschen lebensgefährlich bedroht werden, so trifft das jemanden, dessen Sinn viel zu tun hat mit der Resonanz zu anderen (wegen der Stellung in ihrem Generationsfeld), oft tief . Wie sehr ein solcher möglicher Verlust trifft, hängt wahrscheinlich mit Erfahrungen zusammen, die Ihnen Lebensängste weckten oder Sehnsüchte enttäuschten?

Beruflich steht in L10 an, den Stab der eigenen Kompetenz an andere weiter zu reichen. Vielleicht ist Ihnen noch nicht ganz klar, was genau das ist und wie sie das tun sollen und wie sehr sie annehmen können, dass andere anders damit umgehen werden als sie selbst.

Gerade weil die Kräfte der jetzigen Lebensphase anfangen zu wirken und viele Beziehungen neu ordnen wollen, werden Sie meines Erachtens gegenwärtig mit all diesen Herausforderungen konfrontiert. Seien Sie aber gewiss: ihr Kairos will sie nicht zerstören, sondern heilen und in die Freiheit führen. Im Bewusstsein des Weges, den sie schon gegangen sind, werden sie in ein anderes Verhältnis zu ihrem „Wurm“ kommen – das führt früher oder später auch zu neuen Realitäten.