KAIROS Perspektiven September 2020

Das in der letzten Ausgabe der KAIROS Perspektiven vorgestellte kairologische Lebensphasenmodell kann dabei von vornherein schon nützlich sein in Coaching und Beratung, denn es zeigt auf, welche  tieferen Anliegen der jeweiligen Lebensphase verletzt sein könnten. Darüber hinaus ist natürlich die Beachtung des individuellen Interesses für die Konfliktlösung wichtig.

Nun Ist interessant, dass es eine Kairos-Lebensphase gibt, die geradezu prädestiniert ist für Konflikte unter Menschen. Denn wenn eine Lebensphase energetisch zu Interessenskonflikten und emotionalem Gerangel führt, dann diese.

• Was ich für richtig halte, ist objektiv richtig
• Die beste Beziehung ist die, die ihren Zweck erfüllt
• Ich will so selbstständig und unabhängig wie möglich meine Arbeit bestimmen.

Die Selbstentfaltung nimmt, mehr oder weniger nach außen tretend, eine Form an, in der das eigene Denken seine  Erkenntnisse in hohem Maße als richtig und objektiv wahrnehmen möchte. Man will seine sachliche Kompetenz und sein umfassendes Wissen anerkannt sehen. Das führt die einen zu einem hohen Sachwissen, die anderen zu ideologischem Argumentieren. Es fällt schwer, Gegenargumente stehen zu lassen.

In Lebensphase 8 neigen die Menschen dazu, ihre Beziehungen zu anderen Menschen sehr funktional zu gestalten. Feste Partnerschaften sind oft ungeheuer anstrengend, bis an die Grenze des Erträglichen. Als gute Beziehung in der Arbeitswelt wird meist jene empfunden, wo der andere ohne lange Diskussion möglichst genau das ausführt, was man sich wünscht. Aus der Sicht anderer Lebensphasen  verkörpert der ‚Achter‘ ein enormes Konfliktpotenzial.

Die Lebensentfaltung ist von einem starken Machtbedürfnis bestimmt. Entweder neigt man dazu, direkt anderen seinen Willen aufzuzwingen. Oder man sucht eine sachlich bestimmte Macht, indem man bestimmte Funktionen übernimmt. Die ursprüngliche eigene Vision soll jetzt möglichst real Wirklichkeit werden.

Gerade wegen des ungeheuren äußeren Anspruchs, den die achte Lebensphase an den einzelnen stellt, überfordert sie auch viele. Bei manchen zeigt sich das darin, dass sie aus dem Bisherigen ausbrechen wollen, bei anderen darin, dass sie über andere bestimmen wollen, wiederum bei anderen darin, dass sie in irgendeine Form von Burnout oder Sucht geraten. Dazu gehört auch die Sucht, unbedingt Recht zu behalten.

Schauen Sie sich um in Ihrem Umfeld bei den Leuten zwischen 45 und 52 Jahren. In vielen Ehen kriselt es in dieser Zeit – und das hat nicht nur mit dem angeblichen ‚zweiten Frühling‘ zu tun.
In diesem Alter sind die Menschen nicht mehr so eingebunden in Familiengründung, Kindererziehung, Karrieremachen etc. Sie haben nicht nur die kairologische Dynamik dafür, sich in Konflikte mit anderen zu begeben. Sie haben auch die Zeit und das Geld dafür.
Kurz: Man kann mit Fug und Recht behaupten, die Lebensphase 8 ist Anwalts Liebling.

Doch die gute Nachricht zum Schluss: Auch diese kairologische Phase geht vorüber.
Das sagen wir unseren Klienten in der Beratung immer wieder, wenn sie vor uns sitzen und sagen: „Ich halte diese ewigen Streitereien nicht mehr aus!“. Wir können sie beruhigen. Es lohnt sich, diese Lebensphase 8 durchzuhalten, weil es danach wieder viel friedlicher wird. Diejenigen, die da durch sind, haben das mit großer Erleichterung und Freude bestätigt. Und diejenigen, die noch drinstecken, wissen  nun zumindest, woher diese Streitlust kommt und können daher anders damit umgehen.
Kairologie zeigt auf, warum etwas so läuft, wie es gerade läuft und sie beruhigt, weil man mit ihr sagen kann, ab wann sich etwas (zum Besseren) ändert.

Wenn Sie das erst einmal für sich erkannt haben, wird es Ihnen in solchen Konfliktfällen mehr helfen, zu einer Kairos-Beratung zu gehen als zum Anwalt. Denn die Kairologie hilft, Konflikte zum Wohle aller Beteiligten zu lösen. Kairologie will nämlich gern alle Beteiligten als Gewinner sehen.

• Geist,
• Resonanz,
• Struktur oder
• Handeln.

Die Schichtung ist selbstverständlich kein Dogma, aber sie gibt einen wichtigen Hinweis darauf, worin das Optimum verantwortungsvollen Handelns liegen könnte.

Nehmen Sie z.B. jemanden aus Schichtung 4. Er ist erst voll zufrieden, wenn die PS tatsächlich auf die Straße gebracht werden und zwar in vielfältigster Form. Mit konkreter Werte Vielfalt, mit sehr unterschiedlichen Menschen und Vorstellungen können Menschen der Schichtung 4 gut umgehen.
Schauen Sie mal in Ihrem Umfeld auf  hervorragende Vertriebsleute. Ihr Ideal ist oft die reine Resonanz in einer guten Kundenbeziehung.
Die Strukturleute entwickeln ihre stärkste Kraft, wenn ihre Verantwortung aus einem klar geordneten System hervorgeht. Jede Art von Chaos macht sie leicht kribbelig.
Und die  Besten der Schichtung 1 (Geist), erkennen Sie oft daran, dass sie im Geist so offen und vielseitig sind, dass jeder irgendwie mit ihnen d’accord gehen kann. Stellen Sie sich einen großen (geistigen) Regenschirm vor, unter den alle passen.

Dieses und noch viel mehr Interessantes bietet Ortrud Tornow in ihrer speziell für junge Menschen ausgerichteten Beratung. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, nehmen Sie bitte direkt Kontakt auf.

Die beste Nachricht:
Die Referentin und der Referent verzichten für diesen Kurs auf ihr Honorar und spenden die Einnahmen komplett der Kairosgesellschaft.

Die KAIROS Perspektiven danken beiden bereits jetzt für ihren Einsatz und ihre Großzügigkeit.

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“?

Aber kennen Sie eigentlich auch den vollständigen Text?

Gerd Xeller, Vorsitzender der DGfK und Geschäftsführer der Kairos Zeitdynamik GmbH & Co., hat für uns auf Facebook den ganzen Text veröffentlicht.

Er erläutert dazu:
Hermann Hesse schrieb am 4. Mai 1941 nach langer Krankheit und mitten im Krieg ein optimistisches Gedicht, welches er ursprünglich „Transzendieren“ nannte und dem Expressionismus zuzuordnen ist.
Bekannt wurde es dann unter dem schlichten Titel „Stufen“.
Es spielte eine wichtige Rolle in Hesses Roman „Das Glasperlenspiel“ (1943), wo das Gedicht im zweiten Teil „Josef Knechts hinterlassene Schriften“ wiedergegeben wird.

Sowohl das Gedicht Stufen, das Datum 1941 als auch das Glasperlenspiel sind kairologisch äußerst interessant.
Möchten Sie das Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse selbst gesprochen hören, so klicken Sie auf den link.

Die aktuelle Krise hat aber auch einen großen Vorteil. Sie ruft geradezu nach neuen Antworten. Was die Kairologie zu bieten hat, wird gerade jetzt bedeutsam für alle, die Coachings machen oder beraten, Biografien bewerten sollen oder Personal auszuwählen haben. Noch spannender wird es freilich, wenn sich Lebenskrisen und Biografien auch über den Körper erschließen lassen.

Nähere Infos gibt es von der Referentin Heidemarie Langer oder über
das Institut für Kairologie.