• setzt eigentlich voraus, dass klar ist, was beim Menschen unter Lebensphase zu verstehen ist.  Darüber besteht aber noch kein Konsens. Je nach Blickwinkel  wird eine Lebensphase verstanden als eine individuelle, von jedem anders erfahr-und gestaltbare Zeiteinheit, die bestenfalls statistisch  etwas genauer zu bestimmen ist. So bleibt es bisher beim Coaching in erster Linie dem persönlichen Empfinden bzw. der Lebenssituation überlassen, was man sich  unter einer Lebensphase vorstellt und wie man sie zu werten hat.

    In meinem Vortrag geht es um die Frage, ob und wie das Verständnis der menschlichen Lebensphasen neu anzugehen ist.  Entspricht unsere Sicht der  biografischen Entwicklung und ihrer Phasen noch der wissenschaftlich-technologischen Höhe, die wir ansonsten erreicht haben?

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    Beziehungswelten in der heutigen Zeit

    Wir leben inzwischen mit der energetisch fundierten Beziehungswelt des Internets, mit Algorithmen und  mit ersten  praktischen Anwendungen künstlicher Intelligenz. All das geht auf die Forschungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück, deren Ergebnisse ein Atomphysiker wie Werner Heisenberg auf die einfache Aussage zuspitzte:

    Das Atom ist kein Ding. Es ist Energie, Bewegung, Beziehung, Wahrscheinlichkeit. Chaostheorie und Molekularbiologie haben diesen Ansatz auf anderen Ebenen weitergeführt. Und wir Menschen? Wei§ man wirklich schon, inwiefern wir, wie alles andere aus der Evolution hervorgegangen, im Kern Energie, Bewegung, Beziehung, Wahrscheinlichkeit sind?

    Tun wir nicht immer noch so, als ob der Mensch ein definierbares ETWAS sei, das durch biologische, psychologische oder historische Mechanismen geformt wird und sich schließlich auch in so etwas wie Lebensphasen manifestiert? Ist nicht das unser Problem, dass Industrie 4.0 oft auf Mensch 1.0 bis vielleicht 3.0 trifft?

    Wie aber sieht ein Selbstverständnis aus, das der technologischen Höhe gewachsen ist?

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    Lebensphasen und menschliche Energiequanten

    Unsere Auffassung ist, dass unseren bewusst erfahrbaren Lebensphasen eine tiefere Bewegung von Lebensphasen zu Grunde liegt. Sie sind analog zur Quantenmechanik menschliche Energiequanten. Sie enthalten bestimmte Zeiteinheiten, Entfaltungskräfte, Aufgaben, Tendenzen. Jede ist mit jeder anderen in Beziehung, sodass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft jedes Menschen gleichsam ein Netzwerk von Entfaltungskräften bilden.

    Diese menschlichen Energiequanten sind für uns der eigentliche Ausgangspunkt des gesamten menschlichen Lebens. Sie bilden die spezifisch menschliche Grundlage für die biologische, intellektuelle und emotionale Entwicklung.

    In einer neuen Kairologie sprechen wir von Kairos-Lebensphasen. Denn von ihnen her ist jeder Moment in einem gewissen Sinne ein bedeutungsvoller Zeitpunkt. So herrscht z.B. in der Kairos-Lebensphase 5 (ca. 26-32 Jahre) eine wachsende Wahrscheinlichkeit, und damit zumeist auch die immer deutlichere Bereitschaft, Grundentscheidungen für die Lebensgestaltung (etwa Eheschließung, berufliche Bindung, Unternehmensgründung) zu fällen.

     

    Theorie und Praxis der Kairos-Lebensphasen

    Das Modell der Kairos-Lebensphasen ermöglicht ein Verständnis der menschlichen Dynamik, das in Wirtschaft und Management vielfältig und effizient anwendbar ist. So z.B. im Personalbereich für die Mitarbeitergewinnung und-entwicklung, für Teams, für Führungskräfte, für die Nachfolgeplanung. Mit diesem Modell gewinnt jedes Coaching eine neue Dimension des Arbeitens. In der Caoching-Praxis und in der Unternehmensberatung wird dieses Modell bereits mit großem Erfolg angewandt.

    Kern meines Vortrags werden die Kairos-Lebensphasen und die Anwendung in einem (lebensphasenorientierten) Coachingprozess sein.

     

    Ihr Karl Hofmann