Kairos: ein bedeutsamer Augenblick

Quicklebendige Buben vor einem toten Spielplatz in den USA. „area is temporarily closed.“ Ein anonymes Verbot. Alle, die hier gehandelt haben, sind nur die Funktion von etwas, was dies erzwungen hat. Keiner ist verantwortlich. Das Böse ist in die Natur verlagert, in ein Virus, eine unsichtbare Autorität, die stärker ist als alle Erwachsenen. Eine Urerfahrung dieser Buben. Ein Zeichen für den unpersönlichen und doch leibhaftig anwesenden „Gott sei bei uns“.

Das Virus verlangt Zeichen einer schweigenden Solidarität: Mundschutz. Überlasse das Reden unseren wissenden Priestern, unseren Virologen. Sie allein wissen um die Heimtücke dieses Bösen. Passt auf, sonst kommt es im Herbst wieder! Fastet, indem ihr auf die meisten Freiheiten verzichtet! Betet, indem ihr die täglichen Informationssendungen konsumiert! Seid dankbar für jede kleine Lockerung, die euch erlaubt wird. Und vor allem: Fragt nicht! Lasst euch nicht versuchen von Verschwörungstheoretikern. Folgt eurer heilenden medizinischen Kirche und ihrer Lehre. Sonst werdet auch ihr am Ende noch durch Arbeitslosigkeit, Folgeschäden, öffentlichen Pranger büßen. Kurz zusammengefasst: Macht euch den historischen Kairos nicht zu sehr bewusst!

Text: Dr. Karl Hofmann
Foto: Mick Haupt auf Unsplash/kepBYG2S9dE